Weser-Ems zeigt Flagge auf der Grünen Woche
veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 02/2025
Als ein Zentrum der Agrar- und Ernährungswirtschaft war die Region auch in diesem Jahr stark vertreten in Berlin. Der Arbeitskreis Landwirtschaft reiste mit 12 Mitgliedern in die Bundeshauptstadt und erlebte eine lebendige, frische Messewoche.

In der zweiten Januarhälfte hat sich wieder die internationale Agrar- und Ernährungswirtschaft in Berlin zur Grünen Woche zusammengefunden. Zehn Tage lang präsentierten zahlreiche Aussteller aus den Bereichen Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau ihre Produkte, Ideen und Themen auf einer der traditionsreichsten Messen, die in diesem Jahr ihren 89. Geburtstag feierte. Auch EU-, Bundes- und Landesminister ließen es sich nicht nehmen, dort Flagge zu zeigen und ihre Botschaften zu platzieren. So sprach Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir von einem Ort „des Dialogs und der Lösungen“. Mittendrin und gut sichtbar war die Weser-Ems-Region, die unter anderem mit zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern auch von genossenschaftlichen Unternehmen vor Ort war.
Schicksalsgemeinschaft steht eng zusammen
„Weser-Ems ist ein starkes Zentrum der Agrar- und Ernährungswirtschaft nicht nur in Niedersachsen. Das zeigt sich auch hier in Berlin“, sagt Rainer Herbers, Vorsitzender unseres Arbeitskreises Landwirtschaft (AK) und Vorstand der VR-Bank in Südoldenburg eG, der vor Ort ebenso mit dabei war wie elf weitere Mitglieder des AK, der in Berlin zu seiner turnusgemäßen Sitzung zusammenfand. In Weser-Ems sei spürbar, dass die Agrarwirtschaft sich als „Schicksalsgemeinschaft“ verstehe, die sich gegenseitig unterstütze. Dies weiß auch unser Unternehmensberater und Arbeitskreis-Verantwortlicher Ralf-Peter Jannik, der betont, dass beispielsweise beim traditionellen Niedersachsenabend ein großer Teil der Teilnehmenden aus Weser-Ems komme und für einen intensiven Dialog sorge.
Die Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems (AGVR) unterstützt dabei den traditionell auf der Grünen Woche stattfindenden Nordwestdeutschen Milchtreff, zu dem die Landesvereinigung der Milchwirtschaft in Niedersachsen (LVN) zusammen mit den Partnerverbänden aus Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen einlädt. In angeregtem Dialog wurden dort in diesem Jahr gesellschaftliche Trends, Herausforderungen von Stadt und Land sowie Perspektiven in der Land- und Milchwirtschaft in den Mittelpunkt gestellt. Die AGVR-Geschäftsführerin Stephanie Hempel sprach von einer offenen und frischen Dialogkultur, die für eine sehr lebendige Veranstaltung mit einem Blick deutlich über den Tellerrand hinaus gesorgt habe.
Dialogorientierte und moderne Formate
Moderne, dialogorientierte Veranstaltungsformate mit Impulsreferaten von hochkompetenten und interessanten Vortragenden aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und nicht zuletzt viele junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Podien und in den Workshops, die meinungsstark mit klaren Botschaften auftraten, hätten einen entscheidenden Anteil daran, dass die niedersächsische Agrar- und Ernährungsbranche sich sehr zukunftsorientiert und innovativ präsentiert habe. Dies habe in hohem Maße auch für die ebenfalls von der AGVR unterstützte „Zukunftswerkstatt Land- und Ernährungswirtschaft“ gegolten, zu der die Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft eingeladen hatte. Diese stand unter dem Leitthema „Klima, Wasser, Lebensmittel – Anpassungsstrategien für die niedersächsische Land- und Ernährungswirtschaft“. Der bekannte Meteorologe und „ARD-Wetterfrosch“ Sven Plöger beleuchtete in seiner Keynote „Wetter, Wasser, Landwirtschaft – wie alles zusammenhängt“ eindrucksvoll und unterhaltsam die Bedeutung dieses komplexen Themas.
In der Messehalle 20, der Niedersachsenhalle, zeigten zudem junge Unternehmerinnen und Unternehmer der Lebensmittelwirtschaft am Startup-Stand, mit welchen innovativen Ideen sie künftig den Markt erobern wollen. In 19 Ausstellungsbeiträgen konnten sich die Besucherinnen und Besucher der Fach- und Publikumsmesse zudem über Angebote von großen und kleinen Lebensmittelherstellern, Tourismusvereinen, regionalen Bauernverbänden, Dorfgemeinschaften und regionalpolitischen Initiativen informieren. Die Niedersächsische Landjugend (NLJ) hatte zudem mehrere Veranstaltungen wie unter anderem den Junglandwirte-Kongress oder das Jugendforum organisiert.